Polizeiliche Kriminalstatistik 2015 für die Landeshauptstadt
Beste Aufklärungsquote in Stuttgart - wieder mehr Straftaten im Stadtgebiet
Klett-Passage - 05.04.2016Polizeipräsident Franz Lutz: "Unsere Beamtinnen
und Beamten leisten täglich höchst erfolgreiche Polizeiarbeit"
Die Zahl der Straftaten in der Landeshauptstadt ist im vergangenen
Jahr um 7,9 % auf 66.450 Fälle gestiegen und hat damit den höchsten
Stand seit 20 Jahren erreicht. Auch die Aufklärungsquote stieg um 2,1
%-Punkte auf 64,3 % und hat damit ihren bisher besten Wert seit
vielen Jahren erreicht. Landesweit liegt die Aufklärungsquote bei
60,1 %. "Wir konnten unsere erfolgreiche Arbeit fortsetzen und liegen
jetzt landesweit bei der Aufklärungsquote ganz vorne", so
Polizeipräsident Franz Lutz bei der Vorstellung der Kriminalstatistik
am Dienstag (05.04.2016) in Stuttgart. Die Beamtinnen und Beamten
leisteten, so Lutz, täglich eine höchst erfolgreiche Polizeiarbeit.
Der Anstieg der Straftaten insgesamt sei vor allem auf die Steigerung
der Verstöße nach dem Asyl- und Aufenthaltsgesetz um 185,2 % auf
5.782 Straftaten zurückzuführen, also ein Plus, das schlicht durch
die Zuwanderung von Asylbewerbern und Flüchtlingen auch in der
Landeshauptstadt zu spüren war. Trotzdem ist die Zahl der von ihnen
begangenen Straftaten, ohne Verstöße gegen das Asyl- und
Aufenthaltsgesetz, verglichen mit anderen Ausländern, nahezu gleich.
Zuwachs gab es auch im Bereich der Straftaten gegen die sexuelle
Selbstbestimmung. Hier haben die intensiven Kontrollen im
Rotlichtmilieu zu einer Steigerung der Fallzahlen geführt. "Die
Kontrollen haben entscheidend dazu beigetragen, die verbotene
Prostitution einzudämmen und so das Sicherheitsgefühl der Bürger zu
stärken", so der Polizeipräsident. Die Zahl der Widerstände gegen
Polizeivollzugsbeamte ging zwar um 4,2 % auf 298 Straftaten zurück,
dennoch erduldeten vor allem die Streifenpolizisten bei ihren
Einsätzen eine Vielzahl von Anfeindungen, Beleidigungen und auch
Verletzungen, über die nicht immer offensiv gesprochen werde.
Polizeipräsident Franz Lutz: "Auch wenn es immer Veränderungen in der
Gesellschaft gibt und die Polizei manches gewohnt ist, kann ich
respektloses Verhalten gegenüber der Polizei nicht tolerieren und
mahne zu einem würdevollen Umgang." Die Zahl der Diebstahlsdelikte
sank leicht auf 20.057 Straftaten. Insbesondere beim
Wohnungseinbruch verringerte sich die Zahl der Straftaten um 29,3 %
auf 903 Fälle. "Unsere Maßnahmen greifen. Die vielen vorbeugenden
Polizeieinsätze im Bereich des Einbruchs, aber auch unsere
ausgeklügelte Fahndungs- und Ermittlungsstrategie haben in der
Gesamtheit Wirkung gezeigt", so Rüdiger Winter, der Leiter der
Stuttgarter Kripo. Dies bestätigt auch die Festnahme einer
neunköpfigen chilenischen Einbrecherbande im November sowie die
Festnahme zweier Tunesier im August, denen mutmaßlich zahlreiche
Einbrüche nachgewiesen werden können. In einem landesweiten Versuch
ist die Stuttgarter Polizei seit November 2015 Partner beim Test der
Prognose-Software Precobs. "Die Software bestätigt uns bislang vor
allem darin, dass unsere bisherigen Fahndungs- und Ermittlungsansätze
richtig waren" so der Leiter der Kriminalpolizei. Die Anzahl der
Taschendiebstähle ist erneut um 5,2 % auf 2.370 gestiegen und hat
damit den höchsten Stand seit 1997 erreicht. Zur Bekämpfung der
Taschendiebstahlsdelikte wurde die Ermittlungsgruppe "Tasche"
eingerichtet die sämtliche Straftaten in diesem Deliktsbereich
bearbeitet. Polizeivizepräsident Norbert Walz: "Die Ermittlungsgruppe
Tasche hat bereits 49 Haftbefehle gegen Tatverdächtige erwirkt und
eine Verunsicherung der Szene erreicht." Um die Ereignisse in der
Silvesternacht rund um den Schlossplatz aufzuarbeiten, hatte der
Kripo-Chef in Absprache mit dem Polizeipräsidenten die
Ermittlungsgruppe Silvester eingerichtet. Diese hat nach
umfangreichen Ermittlungen bislang 23 Tatverdächtige ermittelt, neun
Haftbefehle vollstreckt und neun offenbar gestohlene Mobiltelefone im
Wert von mehreren Tausend Euro wieder an ihre Besitzer ausgehändigt.
Bereits vor Einrichtung der EG Silvester nahmen Polizeibeamte einen
Tatverdächtigen wegen einer Raubstraftat und einen Tatverdächtigen
wegen eines Sexualdeliktes fest und erwirkten Haftbefehle. Die Zahl
der Rauschgiftdelikte stieg gegenüber 2014 leicht um 1,4 % auf 4.532
Straftaten an. Nach wie vor sind es vor allem tatverdächtige
Asylbewerber aus Gambia, die rund um die
Klett-Passage Cannabis
verkaufen. Die vielen Polizeikontrollen dort führten zum
statistischen Anstieg der diesbezüglich registrierten Straftaten.
Stuttgart übt nach wie vor eine große Anziehungskraft auf die
Eventszene aus. Die Fälle von Gewaltkriminalität stiegen um 0,7 % auf
2.484 Fälle an. Die Straßenkriminalität stieg um 2,7 % auf 9.547
Straftaten, während die Aggressionsdelikte im öffentlichen Raum um
2,5 % auf 3.683 Fälle zurückgingen.
"Mit der Einrichtung der Sicherheitskonzeption Stuttgart haben wir
auf die Bedürfnisse der Menschen in Stuttgart, der besorgten
Bewohner, Passanten und Besucher, reagiert - insgesamt auf eine
Entwicklung, deren Höhepunkt in der Silvesternacht erreicht war. Wir
sind damit an den Brennpunkten in der Innenstadt noch präsenter, sind
in der City je nach Bedarf flexibler und können sofort mit
ausreichend Personal reagieren", so Polizeivizepräsident Norbert
Walz.
Polizeipräsident Franz Lutz wertete die diesjährige Polizeiliche
Kriminalstatistik trotz des Anstiegs als Beleg für die gute und
fruchtbare Zusammenarbeit aller an der Sicherheit arbeitenden Stellen
in Stuttgart. Lutz bedankte sich insbesondere bei den vielen
Bürgerinnen und Bürgern, die sich auch dieses Jahr als Zeugen zur
Verfügung stellten und die Polizei bei verdächtigen Wahrnehmungen
alarmierten. "Die Zivilcourage der Stuttgarter, ihr Bedürfnis nach
Sicherheit und ihre Bereitschaft, der Polizei zu helfen, ist groß.
Dafür danke ich allen ganz persönlich", lobte Franz Lutz.
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